Ute Ackermann / Heidi Stecker
Dieses Buch konfrontiert die Leser mit einer Vielzahl ethnologischer bzw. anthropologischer Darstellungen nackter oder nur teilweise bekleideter Frauen. Die Photographien und Stiche in von Reitzensteins Buch irritieren. Wulstig geformte Frisuren, tätowierte Körper und extravaganter Körperschmuck lassen die Frauen bizarr und rätselhaft erscheinen. Sie gehen in unterschiedlichsten Landschaften merkwürdigen Beschäftigungen nach, posieren oder pflegen der Muße. Es sind Bilder, die das Fremde vermeintlich wahrhaftig vorführen und dabei eher europäische Vorstellungen von Fremde illustrieren, Bilder, die aus sehr differenten Intentionen entstanden und die mit ungebrochener Kraft die Blicke auf sich ziehen. Dieser Anziehung spürt Heike Lydia Grüß mit ihren Arbeiten nach. Das Abgebildete, aber auch das Unsichtbare und der Blick auf das Fremde sind von Interesse.
Die fremdartige und erotische Ausstrahlung der Aufnahmen kann auch durch die wissenschaftliche Legitimation ihrer Entstehung nicht überdeckt werden. Nackte Haut bleibt auch für den Wissenschaftler neben dem Forschungsobjekt Objekt seiner Begierde, zumal die Ethnologen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts fast ausschließlich Männer waren. Mögen von Reitzensteins Absichten aufklärerisch und in diesem Sinne wissenschaftlich gewesen sein, so ist das von ihm verwendete Bildmaterial nicht vollständig dazu geeignet, dem Voyeur die Schlüssellochperspektive zu versperren.
Aus heutiger Sicht ist es schwierig, das Forschungsinteresse der frühen Ethnologen und Anthropologen nicht im Zusammenhang mit Rassentheorie und Eugenik zu betrachten. Allzu schnell gerät die frühe Völkerkunde in den Verdacht, ausschließlich der Vorbereitung faschistoider Rassenideologien gedient zu haben und extrem frauenfeindlich gewesen zu sein. Auch wenn diese Tendenzen nicht zu leugnen sind und ein hoch gefährliches Potential darstellen, wäre es doch eine nicht zu verantwortende Verkürzung, diese wissenschaftlichen Disziplinen ausnahmslos auf jene Konzepte einzuschränken. Weder solche Klischees zu illustrieren noch das lediglich gemäßigt emanzipatorische Konzept des Autors zu geißeln, intendiert die Künstlerin bei ihrer Arbeit. Es geht um das Bild, seinen Reiz und sein Rätsel. Anliegen der Autorinnen ist es, die Arbeiten von Heike Lydia Grüß zu flankieren und den diffusen wissenschafts- und bildhistorischen Hintergrund zu erhellen.
Die Emanzipation der Wissenschaftszweige Anthropologie und Ethnologie zu eigenständigen Disziplinen ist ohne die Entwicklung der Photographie kaum denkbar. Spätestens seit der Zeit Alexander von Humboldts betrachteten Forschungsreisende das vorhandene ethnographische Bildmaterial in Form von Zeichnungen und Stichen als durch europäische Vorstellungen geprägtes Imaginarium. Reisemaler, Autoren und Stecher verwoben Gesehenes und Erlebtes seit der Antike in ihren Darstellungen zur Illustration der jeweiligen Deutung der Anderen, in dem sie entweder deren Wildheit“ betonten oder einen idealen Ur- bzw. Naturzustand konstruierten. Entsprechend tummelten sich einerseits Monstren in den Fabelwelten der frühen Reiseberichte. Andererseits unterschieden sich bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts die Darstellungen von “Eingeborenen“ von denen von Europäern in erster Linie durch Kleidung und Schmuck bzw. einen kräftigeren Wuchs, entsprachen aber wenig europäischen Schönheitsidealen. Besonders beliebt schien die Abbildung kannibalischer Riten und kastrierender Barbaren als Ausdruck von Rohheit und Unzivilisiertheit. Während der Aufklärung wandelte sich das Bild zum Ideal des “edlen Wilden“ als Metapher der „reinen und ursprünglichen Menschlichkeit“. Der Paradiessehnsucht entsprangen unverdorbene Wesen mit den Proportionen antiker Statuen.
Die Entstehung der physiognomischen und anatomischen Typenlehre in der Aufklärung erforderte vergleichbare Darstellungen. Zeichner und Kupferstecher waren ausdrücklich angehalten, beim Porträtieren von Eingeborenen auf möglichst unverfälschte naturgetreue Wiedergabe zu achten. Ästhetische Normen und daraus abgeleitete Werturteile wie eurozentristische Ideen konnten jedoch nicht per Dekret ausgeschaltet werden. Im Bewusstsein dieses Problems wurden am Ende des 18. Jahrhunderts detaillierte medizinische und ethnologische Kriterien zur Beschreibung des Gesehenen den Reisenden in die Hand gegeben. Die Wiedergabe eines objektiven Bildes fremder Völker blieb jedoch ein scheinbar unmögliches Unterfangen, dem erst der uneingeschränkte Wahrheitsanspruch der Photographie gerecht zu werden versprach. Mit ihr glaubte man über ein “verlässliches Mittel zur Faktensicherung zu verfügen, mit dessen Hilfe sich eine mimetische Reproduktion des Wirklichen ohne Dazwischenkunft einer schöpferischen Hand herstellen ließe. [...] das solchermaßen gewonnene Bild [wurde] als Registratur und Spiegel der Welt aufgefasst.“ (Kabatek 2004, S.146.)
Um vergleichbare Aufnahmen zu erhalten, machte Gustav Fritsch 1872 Vorschläge zur Normierung von Beleuchtung, Pose, Brennweite und Bildhintergrund bei photographischen Aufnahmen. Es entstanden seit 1885 Anleitungen zur wissenschaftlichen Beobachtung in Form von Handbüchern und Fragebögen, die den Reisenden mitgegeben wurden. Am augenfälligsten wurden diese Kriterien bei anthropometrischen Aufnahmen vor einem Raster umgesetzt.
In den seltensten Fällen fertigten Ethnologen oder Anthropologen selbst die Aufnahmen an. Seit der Erfindung des Rollfilms 1891 war praktisch jeder in der Lage zu photographieren. Die Mitnahme einer Kamera wurde ausdrücklich in Reisehandbüchern empfohlen. Die Photographiebessenheit der Reisenden bediente die Sammelwut der Anthropologen und Ethnologen mit zahllosen Aufnahmen. Die Museen, Sammlungen und anthropologischen Gesellschaften wurden von Kolonialbeamten, Missionaren, Abenteurern, professionellen Studiophotographen und Laien mit Bildmaterial versorgt. Im Jahre 1914 verfügte allein die Sammlung der Berliner Gesellschaft für Anthropologie über 17.000 Einzelaufnahmen und 2.300 photographische Platten. So entstand ein äußerst heterogener Fundus an Aufnahmen. Die Vergleichbarkeit des photographischen Materials blieb jedoch fraglich.
Trotz Handbüchern wie “Der Beobachter. Allgemeine Anleitung zu Beobachtungen über Land und Leute für Touristen, Excursionisten und Forschungsreisende“ von 1888 machen die Bilder neben ihren Motiven beredte Aussagen über die Wunschbilder und Körperphantasien ihrer Urheber und lassen auf die speziellen Interessenlagen der Photographierenden schließen. In den nach europäischem Vorbild arbeitenden Photostudios choreographierte man das Exotische mit importierten Kulissen und projizierte die Atmosphäre europäischer Salons. Gemalte Prospekte dienten, solange die Photographie technisch an Studiobedingungen gebunden blieb, als Bildhintergründe, deren reale Vorbilder in nature vor der Studiotür zu finden waren.
Trotz unterschiedlicher Interessen und Intentionen zeigen die frühen ethnologischen Photographien ein gemeinsames Merkmal, was zugleich einen entscheidenden Unterschied zum zeitgenössischen europäischen Porträtphoto markiert: Der Porträtierte wird inszeniert, ohne auf die Darstellung selbst Einfluss zu nehmen. Das Moment der Selbstinszenierung, das europäischen Porträtaufnahmen zu eigen ist, fehlt. Bildgestaltung und Komposition orientierten sich am Publikumsgeschmack und entsprechen häufig klassischen Posen antiker Statuen, etwa dem Kontrapost. Die Anwesenheit des Europäers im Studio schrieb sich den Aufnahmen unübersehbar ein. Der Blick der photographierenden Reisenden schwankte zwischen Faszination und Ablehnung, wissenschaftlichem Interesse und neugierigem Ergötzen, Idealisierung und kolonialem Herrschaftsanspruch. “Man rühmte sich der Photos von zivilisierten Wilden oder missionierten Heiden, denen man für die Dauer der Aufnahme beigebracht hatte, sich nach viktorianischer oder wilhelminischer Vorstellung ordentlich in Reih und Glied aufzustellen.“ (Wiener 1990, S. 113)
Ende des 19. Jahrhunderts gerieten die Spekulationen der darwinistischen bzw. evolutionistischen Entwicklungstheorien auf Grund des umfangreichen Sammlungsmaterials zunehmend in die Kritik. Ausgehend von einem Entwicklungsmodell, das die Gesellschaft als sich stetig vorwärts und “nach oben“ entwickelnd dachte, hatte man bei den Maßgaben für die Bilderjagd der Photographen weitgehend auf die Darstellung individueller Besonderheiten der Dargestellten verzichtet und sich auf die Wiedergabe des Einzelnen als Träger von Rassenmerkmalen konzentriert. Bei der Suche nach Gesetzmäßigkeiten innerhalb der kulturellen und gesellschaftlichen Menschheitsentwicklung [...] diente als Maßstab jedoch immer die Kultur der als höchststehend gewerteten zivilisierten Gesellschaft; und diese war selbstverständlich die eigene westlich-industrialisierte, europäische oder die der amerikanischen Vettern. Solchen Theorien lag der unangefochtene Glaube an einen stetigen Fortschritt zu Grunde. [...] Alles in allem widmeten sich die klassischen Evolutionisten der Klassifizierung von Völkern, Typen und Stadien innerhalb eines Entwurfs linear fortschreitender historischer Gesellschaftsentwicklung.“ (Wiener 1990, S. 42) Die Kulturanthropologie wandte sich nun verstärkt Einzelphänomenen der Gesellschaft zu und erweiterte die bis dahin an der Zoologie orientierten Methoden der Völkerkunde wesentlich. Insbesondere Themen wie Migration und Mischung von Völkern wandte man seine Aufmerksamkeit zu. Das Individuum wurde vom Träger von Rassenmerkmalen zum Träger von Kulturphänomenen, spielte also nach wie vor keine entscheidende Rolle. Mit der Jahrhundertwende sollte sich mit der Sozialanthropologie eine neue Sichtweise auf den Forschungsgegenstand Mensch herausbilden.
Von besonderem Interesse im Zusammenhang mit von Reitzensteins Buch “Das Weib bei den Naturvölkern“ muss die ethnographische Aktphotographie, die sich im Spannungsfeld zwischen anthropologischer Typisierung und akademisch-künstlerischer Aktdarstellung befand, betrachtet werden. Neben der ethnographischen Schilderung erlaubte die Wissenschaftlichkeit des Anliegens die Verbreitung der Aktphotographien in der prüden wilhelminischen Gesellschaft. Seit der Geburt der Photographie wurde das Genre zensiert und diskreditiert. Ursprünglich allein zu Studienzwecken für Maler und Bildhauer gestattet, sah man sich um 1850 gezwungen, den Verkauf „unzüchtiger“ Photographien in der Öffentlichkeit unter Strafe zu stellen. Ein als “Lex Heinze“ bezeichneter Gesetzeserlass von 1892 untersagte Darstellungen in Kunst und Wissenschaft, die – ohne unzüchtig zu sein – das Schamgefühl vermeintlich gröblich verletzten. Das Feigenblatt hatte Hochkonjunktur und das Interesse an Aktphotographie nahm unaufhaltsam zu. Die idealen Körperkonzepte der Malerei als Symbole der Wahrheit oder platonischer Liebe wurden zugunsten der Betrachtung echter“ nackter Frauen unbemerkt von ihnen selbst verdrängt. Das gründerzeitliche Bekenntnis zur Keuschheit steigerte eine subkutane Sinnlichkeit ins Maßlose. Die Inszenierung des weiblichen Körpers durch das Korsett mag bis heute stärkster Ausdruck der wilhelminischen Doppelmoral sein. “Nichts gibt es an der europäischen Frau, vom durchbrochenen Strumpf bis zur Reinheit und Unschuld, die sie zur Schau trägt, das nicht aufs raffinierteste dazu berechnet wäre, das Begehren des Mannes zu reizen; jedes Kleidungsstück mehr, das sie anlegt, wirkt als eine Aufforderung mehr, es ihr abzuzwingen. Und da unsere soziale Kultur, was immer man sage, ihren eigenthümlichen Charakter der Rolle verdankt, die das Weib in ihr “spielt, so ergibt das eine Zuspitzung des ganzen Daseins auf das Erotische hin.“ (Keyserling 1980 , S. 566) Sittengeschichten und populärwissenschaftlich-völkerkundliche Werke waren geeignet, die Aktdarstelllungen durch wissenschaftliches Interesse zu legitimieren. Es ist zu vermuten, dass die Abbildungen auch als Ethnoerotik konsumiert wurden. Dies verrät vor allem eine zu beobachtende Diskrepanz zwischen Text und Abbildung. Hinzu kommt, dass “den Frauen und Männern [...] von den Weißen oftmals eine an das Animalische gemahnende Sexualität und Triebhaftigkeit zugesprochen [wurde]; etwas, was die Weißen faszinierte und ihnen gleichzeitig aber auch Furcht und, besonders bei den Männern, Minderwertigkeitsgefühle einjagte.“ (Theye 1985 zit. nach Wiener 1990, S. 139.)
Die Frau resp. das Weib blieb bevorzugter Forschungsgegenstand der Ethnologen. Titel wie “Die Schönheit des weiblichen Körpers“ (Stratz 1898), “Die Rasseschönheit des Weibes“ (1901) oder “Das Weib in der Natur- und Völkerkunde“ erschienen über Jahre in hohen Auflagen. Die fremde exotische Frau nackt abzubilden, schien gerade noch möglich. Sie befriedigte stellvertretend für die europäische Geschlechtsgenossin die männliche Schaulust. Neben dem nicht abzustreitenden voyeuristischen Vergnügen existierten wissenschaftliche Begründungen für das verstärkte Interesse am weiblichen Körper. Von Reitzenstein selbst lieferte folgende: Bedeutet das Weib immer nur einen interessanten Ausschnitt aus der Kulturgeschichte, so wäre eine Monografie des Mannes nahezu die Kulturgeschichte selbst, denn nur in den ersten Phasen kultureller Entwicklung läuft männliche und weibliche Kultur mehr oder minder gleichartig nebeneinander. Schon sehr frühzeitig hingegen überwiegt die Bedeutung des männlichen Moments, nicht aber, wie die moderne Frauenbewegung so gerne darzutun wünscht, als Folge einer ‚brutalen Unterdrückung’, sondern als eine Entwicklung, die auf rein physiologischen und psychologischen Momenten aufbaut und diesen Weg nehmen musste, wenn das Weib nicht seinen natürlichen Zweck, den der Mutter, aufgeben wollte.“ (von Reitzenstein 1931, S.12) Die Ethnologie des Weibes bereitet quasi der Königsübung der Disziplin – nämlich jener des Mannes – den Weg.
Wer war Ferdinand Freiherr von Reitzenstein? Zu finden sind Spuren seines Lebens am ehesten über seine Arbeit am Institut für Sexualwissenschaft von Magnus Hirschfeld. Dort leitete er von 1923 bis 1925 die Abteilung der ethnologischen Sammlung. Davor war er Volontär am Königlichen Museum für Völkerkunde Berlin, in der Abteilung Amerika, und dann Abteilungsvorstand am Hygiene-Museum in Dresden als Leiter der ethnologischen Sammlung. Die Exponate der Dresdner Sammlung waren in den dreißiger Jahren im 2. Obergeschoss im Raum 21 unter dem Titel “Leben und Sitten ferner Zeiten und Völker“ ausgestellt. Im Jahre 1938 wurde dieser Teil der Präsentation im Vorwort des Ausstellungsführers so erwähnt: “Erinnert man daran, daß noch im Jahre 1911 ganze 45 Gruppen zu genügen schienen, einen ersten klaren und erschöpfenden Überblick über das Gesamtgebiet der Hygiene zu vermitteln, so hat inzwischen allein die historisch-ethnographische Abteilung ein Vielfaches dieser Gruppen von 1911 neu erschlossen und ausstellungstechnisch Millionen von Besuchern nahegebracht.“ (S. 6) Dies dürfte auch ein Verdienst von Reitzenstein sein, der allerdings die nationalsozialistische Einordnung durch eine der vorangestellten Abteilungen, nämlich „Volk und Rasse“, kaum geteilt haben würde. In seinem Text “Die Völker der Erde“ (1910) für die Unteroffizier-Bibliothek“ des Verlages des “Deutschen Offiziersblattes“, den von Reitzensteins Kritiker gern als vermeintliches Indiz für dessen reaktionäres Denken zitieren, schrieb er: “Die Zeit ist vorüber, in der man von Wilden und Kulturmenschen sprechen durfte. Es gibt keine absoluten Wilden, es gibt auch keine absoluten Naturvölker, wenn man damit etwa den Begriff vollständiger Kulturlosigkeit verbinden wollte. Alle Völker der Erde stehen oder standen doch einmal mehr oder minder in Wechselbeziehungen, in einem kulturellen Austausch. Diesen zu beobachten und zu beschreiben ist heute eine Hauptaufgabe der Völkerkunde. Freilich erkennen wir solche Zusammenhänge vorläufig nur zum kleinen Teile und müssen uns bei gar vielen Völkern zunächst darauf beschränken, ihr heutiges Kulturgut, sei es materieller, sei es geistiger Natur zu beschreiben. So ist die Völkerkunde eine Art Kulturgeschichte, oder besser gesagt, die Kulturgeschichte ist ein Teil der Völkerkunde, denn diese hat noch eine wichtige Aufgabe, nämlich die, die vorgeschichtlichen Zusammenhänge der Menschheit zu ermitteln, auf Grund ihrer äußeren Erscheinung; das geschieht mit Hilfe der Methoden der Naturwissenschaften.“ (S. 5) Und: “Spätere Zuzüge veranlaßten die Bildung des Germanentums, was sich wohl um 1000 vollzog, und noch spätere stellten die Slaven dar, in denen sich vielleicht die europäischen Arier am deutlichsten widerspiegeln. Entsprechend diesen Mischungsverhältnissen ist es natürlich unmöglich, einen einheitlichen germanischen oder slawischen oder keltischen Typus aufzustellen, dies sind Völker, aber keine Rassen; von einer ´blauäugigen, blondhaarigen germanischen Rasse mit prachtvollem Langschädel` zu sprechen und sie mit der oben behandelten nordischen Rasse zu identifizieren ist daher ein Unding; ihr noch dazu die kulturtragende Rolle in Europa zuzuschreiben, ja sie zur echt arischen oder wie man sie nannte ´indogermanischen Rasse` zu erheben, war eine Mistifikation, der besonders Chamberlain und andere Chauvinisten anhingen und ihre Ansicht auf den Resultaten einer ganz einseitigen Sprachforschung zu gründen suchten.“ (S. 115 f.)
Von Reitzensteins Biographie wurde im Rahmen der Arbeit der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft von Andreas Pretzel erstmals aufgearbeitet. Viele Punkte sind noch offen, einige werden sich wohl gar nicht mehr klären lassen. Er war zwar eine bekannte und nicht erfolglose, aber keine zentrale Gestalt im wissenschaftlichen Leben des frühen 20. Jahrhunderts. Pretzel bezeichnete von Reitzenstein als “Kulturanthropologen, der sich der Sexualwissenschaft verschrieb“. In der Tat ist schwer zu definieren, welcher Profession von Reitzenstein zuzuzählen wäre. Seine Interessen und Publikationen können als interdisziplinär bezeichnet werden. Ursprünglich schriftstellerisch ambitionierter Kunsthistoriker beschritt er über einen kulturgeschichtlichen Ansatz den Weg zur Ethnologie, deren Konzepte damals jedoch schwer von Anthropologie und Volkskunde abzugrenzen waren. Von Reitzenstein selbst bezeichnete sich – abhängig von seinen jeweiligen Forschungsinteressen – abwechselnd als Ethnologe und Anthropologe. Zunehmend gewann die Sexualwissenschaft als eine der jüngsten und streitbarsten Wissenschaften der Zeit sein Interesse.
So ist es kein Zufall, dass ihn Magnus Hirschfeld als Vorstand einer der zumindest am Anfang vier wissenschaftlichen Abteilungen an sein 1919 gegründetes Institut für Sexualwissenschaft berief. Magnus Hirschfeld postulierte in seiner Stiftungsrede am 2.2.1924: “Es ist unser unausgesetztes Bestreben gewesen, einen Mitarbeiter- und Schülerkreis herauszubilden, der die hier vertretene Forschung und Lehre in sich aufnimmt, selbständig verarbeitet und weiter trägt; vor allem sind hier die sieben Abteilungsleiter des Instituts zu nennen; es sind dies nach der Zeit ihrer Zugehörigkeit zum Institut geordnet, die Herren Kronfeld, Giese, Hauptstein, Schapiro, Graaz, Freíherr von Reitzenstein und Linsert.“ Rainer Herrn vermerkt jedoch: “Einzig Ferdinand von Reitzenstein, der 1925 das Institut verließ, und Bernhard Schapiro, der bis zur Schließung im Institut arbeitete, können im akademischen Sinne als Hirschfeld-Schüler gelten.“ (2004, S. 185)
Das Magnus-Hirschfeld-Institut war auf Renommee und Reputation angewiesen. Es befand sich trotz aller Hoffnungen Hirschfelds stets in einer wirtschaftlich äußerst angespannten Situation. Auch darin begründete sich die personelle und formale Struktur. Aus finanziellen Gründen bestanden manche Abteilungen lediglich aus ihrem Leiter, auch die ethnologische samt Ausstellungsräumen. Schon kurz nach der Gründung kam es zu Fluktuationen, Änderungen und Verlusten. Die geplante Teilung in eine wissenschaftliche und eine praktisch-ärztliche Hälfte gab es später nicht mehr. Allein die ethnologische Abteilung verblieb wohl. Ferdinand von Reitzenstein war nicht angestellt, sondern ernährte sich von publizistischen Arbeiten. Von Reitzensteins Institutsmitarbeit war jedoch von kurzer Dauer, bereits im Sommer 1925 erlitt er einen schweren Schlaganfall. Das bedeutete zunächst den Verlust des letzten Zugangs zu einer wissenschaftlichen Zeitschrift. Von Reitzenstein hatte als Herausgeber der Zeitschrift Geschlecht und Gesellschaft 1920 ein Beiblatt Sexualreform begründet, in dem ´offizielle Mitteilungen des Instituts für Sexualwissenschaft` meist von Kronfeld oder ihm selbst publiziert wurden. Nach 1925 gab es keine wissenschaftliche Zeitschrift, die regelmäßig über das Institut informierte und – da die ethnologische Abteilung danach nicht wieder besetzt wurde – auch keine wissenschaftliche Abteilung mehr.“ (Herrn 2004, S. 184) Der gefragte[r] Autor sexualwissenschaftlicher Buch- und Zeitschriftenbeiträge“ (Herrn 2004. S. 187) starb 1929 in der Heilanstalt Arnsdorf in Sachsen.
Von Reitzenstein war bestrebt, aus einer aufklärerischen Haltung heraus wissenschaftliche Materialien und Themen einem breiten Publikum verständlich zu vermitteln. Er unterhielt eine rege Vortrags- und Publikationstätigkeit, die nicht zuletzt seiner finanziellen Absicherung diente, über Zeugung und Werden des Menschen“, “Liebe und Sitte“, “Ehe und Prostitution“, “Krankhaftes Liebesleben“, “Geschlechtskrankheiten“ (1921-1922), “Das Liebesleben des Menschen“ (1922/1924), die “Kulturgeschichte der Ehe“, die “Entwicklungsgeschichte der Liebe“ (1908), “Bilder aus der Kulturgeschichte der Liebe und Ehe“, „Liebe und Ehe in Ostasien und bei den Kulturvölkern Altamerikas“ (1910) und „Liebe und Ehe im europäischen Altertum“ (1910). Ganz im Sinne der Zeit beteiligte er sich an den Sexual- und Hygienediskussionen mit lebensreformerischem, kulturkritischem und -pessimistischem Gestus. Heftig wandte er sich gegen die von ihm als negativ erachteten Erscheinungen der industrialisierten Gesellschaft und der Großstadt, aber auch gegen Doppelmoral und sexuelle Heuchelei.
Das Buch “Das Weib bei den Naturvölkern. Eine Kulturgeschichte der primitiven Frau“ versucht, im Rahmen der seit der Aufklärung betriebenen Vermessung des Menschen Frauen verschiedener Regionen von den Inuit bis zu den Pygmäen vorzustellen. Es ordnet sich Publikationen zu, über die Michael Wiener schreibt: “Bücher über die Frauen der Welt, die erklärtermaßen über Sitten und Gebräuche oder die körperlichen, geistigen und seelischen Eigenschaften von Naturvölkern belehren wollten, erfuhren große Auflagen. Der Absatz über den Kreis ethnologischer Fachinteressenten hinaus garantierte beim wohl vorzugsweise männlichen Publikum allein schon das Thema und ermöglichte so zugleich ihre aufwendige Ausstattung. Entsprechende Werke zum Beispiel exklusiv über den Mann im Leben der Völker sucht man dann auch vergeblich.“ (1990, S. 76) Wiener zählt hier das von Reitzenstein in späteren Auflagen bearbeitete Buch von Heinrich Ploß “Das Weib in der Natur und Völkerkunde“ (1885 ff.) und den von ihm in der dritten Auflage bevorwortete Band “Das Weib im Leben der Völker“ von Albert Friedenthal (1922) auf.
Die angedeuteten Beschreibungen von sexuellen Riten und drastischen Praktiken sowie die mit über 200 Abbildungen nach Originalphotographien und vielen Textzeichnungen“ mehr oder weniger nackt abgebildeten Frauen ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Sein Bildmaterial stammt u.a. vom Museum für Völkerkunde in Berlin. Er spricht von Völkern, Bevölkerungen, Schichten, Kulturen, Gruppen, Gebieten. Bei den Aufzählungen und geographischen sowie historischen Zuordnungen der Kulturen enthält er sich weitgehend der Thesen und Begriffserklärungen. Nur an wenigen, aber bezeichnenden Stellen drängt sein – ihn wohl auch im beruflichen Fortkommen zuweilen behinderndes – Temperament durch, das ihn zu scharfen Polemiken hinreißt.
So genannten “Emanzen“ wirft er vor, männliche Eigenschaften und Positionen anzustreben. Er war ein Verfechter weiblicher Disparität, ging von einer starken Unterschiedlichkeit von Weiblichkeit und Männlichkeit aus und sah die zufriedenstellende Erfüllung ihrer biologistisch gedachten Bestimmung in der adäquaten Ausübung ihrer Aufgaben: Die Frau solle ihrer weibliche Bestimmung nachgehen, Mutter und die Pflegerin des Häuslichen zu sein, Öffentlichkeit stehe allein dem Mann zu und eine Vermännlichung der Frauen sei nicht gut. Dennoch steht seine Zusammenarbeit mit Frauenrechtlerinnen wie Helene Stöcker nicht im Gegensatz dazu: Im Einklang mit den Vertreterinnen der Differenztheorie und angesichts der gesundheitlichen und sozialen Zustände trat er durchaus für Frauenrechte ein.
Mit starken Affekten brandmarkt er das Christentum im Zusammenhang mit dem Kolonialismus, den er so nicht benennt: Das christliche Missions(un-)wesen sei quasi Verderber der Völker. Die Dogmen der Monogamie und der Abwertung des Körpers einhergehend mit Kleiderzwang – unsinnig ob gewisser klimatischer Verhältnisse – oder die Forderung nach Askese (hier greift er auch den Buddhismus an) würden die menschliche und kulturelle Verfasstheit “der Völker zerstören. Von Reitzenstein sprach sich – nach seinen frühesten Schriften – deutlich gegen den Rassenbegriff aus und arbeitete eng mit homosexuellen und jüdischen Kollegen zusammen. Als seinen eigenen wissenschaftlichen Beitrag entwickelte er die Ethnoanalyse“.
Der populärwissenschaftliche Ansatz bedenkt möglicherweise in Hinblick auf einen erfolgreichen Absatz der Auflagen das nicht zugegebene bzw. unter dem Deckmantel objektiver Bildung und ethnologischen Interesses verborgene Bedürfnis nach dem Blick auf nackte Frauen. Weder klare historische noch soziale bzw. soziologische Kriterien, wie sie zeitgleiche Forschungen durchaus implizierten, spielen eine Rolle. Im einschränkenden Rahmen seiner Zuweisungen entfallen natürlich andere, vor allem intellektuelle Arbeitsfelder der Frau. Zwar werden am Fall der Amazonen kriegerische Tätigkeiten – also nach seinem Verständnis eigentlich männliche – erwähnt. Der handgreifliche Widerspruch zu seinem Ansatz wird vom Autor nicht benannt. Er gesteht „dem Weib“ aber durchaus Kulturtaten wie die Entwicklung des Ackerbaus zu. Konstatierte er die “Häßlichkeit“ und „Vermännlichung“ der Frauen mancher Völker, die durch extreme körperliche Belastung durch strengste Lebensumstände, überharte Arbeit und zu viele Geburten die Frauen vorzeitig altern lasse, gar dass manche Männer ihre Frauen als Lasttiere benutzten und ihnen ungeeignete Arbeiten zumuteten, während die Männer faul lägen, oder kritisiert umgekehrt die Krankheiten europäischer Frauen, die seiner Meinung nach durch erzwungene Untätigkeit bedingt wären, weist er vehement die Kritik radikaler Frauenrechtlerinnen an der Unterdrückung der Frau durch den Mann zurück, kämen die Frauen doch nur ihrer wahren biologischen Bestimmung nach.
Für die Wissenschaft war der Band vermutlich nicht von besonderer Bedeutung und wie ähnliche publizistische Erzeugnisse schnell veraltet. Von Reitzenstein bediente sich, wie wohl der größte Teil der Ethnologen im 19. Jahrhundert und etliche Zeitgenossen, als “Schreibtischethnologe“ der ihm zur Verfügung stehenden Bilder. Aber es ist wichtig, inwiefern soziale und historische Kategorien oder die des Geschlechts das Material prägen, ob vorgefasste Meinungen oder technisch-photographisch bedingte Handhabungen Texte und Bilder manipulieren. Denn die Photographierten wurden zu den Aufnahmen teilweise gezwungen, sie wirken oft angespannt oder verschämt. Mitunter – aber nicht bei den von Reitzenstein verwendeten Bildern – ist der harte Griff des Photographen zu erkennen, der die Köpfe in die richtige Position drehte. Es kam vor, dass die “Beforschten“ sich entkleiden mussten, um den Erwartungen des Photographen zu entsprechen.
Von Reitzenstein wählte manchmal recht krude und unsystematische Bildtitel, hat sich aber wohl mit eigenen Manipulationen zurückgehalten. Sie entsprachen nicht seiner Haltung, die eben gegen moralisierende Heucheleien zu Felde zog. So zeigt er bei Abbildung 157 ein “Ehepaar von den Andamanen“ (1931, S. 305). Laut Lydia Icke-Schwalbe reproduzierte man dieses Photo gewöhnlich seitenverkehrt, damit die Frau auf der in der europäischen Bildtradition “richtigen“, vom Betrachter aus linken Seite zu sehen ist. Das Geschlechtsteil des Mannes wird dann mit grasähnlichen Strichen verdeckt. Bei von Reitzenstein wäre demnach das Photo korrekt abgebildet, also mit der Frau auf der vom Betrachter aus rechten Seite, das Geschlechtsteil des Mannes ist unverdeckt. (Abb. 6 “Sippenoberhaupt mit Frau. Großandamanesen von Süd Andaman“. Photo: G. E. Dobson 1872. Repro. in: Icke-Schwalbe/Günther 1991, S. 20).
In einer späteren Publikation wird die voyeuristische Lesart der Herausgeber bzw. des Verlags und des Publikums deutlicher: Dann heißt das – anonymisierte – Buch “Weib, Liebe, Leben bei den Naturvölkern“ (o.J.). Von Reitzensteins Name erscheint nicht auf dem Deckblatt, sondern erst im Vorwort. Zum Zeitpunkt dieser Nachauflage war der Autor bereits verstorben. Die Gründe, die den Verlag zu dieser Anonymisierung bewegten, sind derzeit nicht bekannt.
Von Reitzenstein muss als Grenzgänger der Sexualwissenschaft, Ethnologie und Anthropologie bewertet werden. Selbst auf uns an die Überpräsenz von Nacktheit gewöhnte Betrachter üben Bücher wie “Das Weib bei den Naturvölkern“ auf merkwürdige Weise den Reiz des Ungewöhnlichen und Fremden aus. Es scheint, als ob der Blick zwischen kühler aufgeklärter Betrachtung und erregter Neugier irrt, von Verstand und Moral ständig überwacht und in seine Schranken gewiesen werden muss. Gelingt es, unterliegt man u. U. dem scheinheiligen Erbe des wilhelminischen Zeitalters. Unsere Kinder werden uns unzweifelhaft dessen überführen, wenn sie “Das Weib bei den Naturvölkern“ – wie einst wir – in der hintersten Ecke unseres Kleiderschrankes gefunden haben.
Primärliteratur Ferdinand Freiherr von Reitzenstein
Siehe Bibliographie Pretzel
Das Weib bei den Naturvölkern. Eine Kulturgeschichte der primitiven Frau. Berlin, Neufeld & Henius, 1931(bei Andreas Pretzel: Erstauflage 1923)
Weib – Liebe – Leben bei den Naturvölkern. Eine Darstellung der Sitten und Gebräuche im Liebesleben der primitiven Frau. Von *** Halle (Saale, Verlag Pestalozzibuchhandlung Linke & Co. o.J.
Die Völker der Erde. Unteroffizier-Bibliothek Bd. 29/30. Verlag des „Deutschen Offiziersblattes“, Oldenburg i. Gr. 1910
Bd. 1 Zeugung und Werden des Menschen. Bd. 2 Liebe und Sitte. Bd. 3 Ehe und Prostitution. Bd. 4 Krankhaftes Liebesleben. Alle Verlag “Das Wissen dem Volke“. Otto Uhlmann/Siegmar-Chemnitz 1921
Bd. 5 Geschlechtskrankheiten. Verlag „Das Wissen dem Volke“. Otto Uhlmann/Siegmar-Chemnitz 1922
Das Liebesleben des Menschen. Eine Vortragsreihe von Ferdinand Freiherrn von Reitzenstein. Dresden 1922/1924
Kulturgeschichte der Ehe. Bd. 1. Urgeschichte der Ehe. Bd. 2. Entwicklungsgeschichte d. Liebe
Bd. 3. Kulturgeschichte der Ehe im Orient I (Ägypter, Araber, Babylonier, Phönizier, Hebräer)
Bd. 4. Kulturgeschichte der Ehe im Orient II. (Perser, Inder, China, Japan, Hinterindien)
Bd. 5. Kulturgeschichte der Ehe im europäischen Altertum (Griechen, Römer, Germanen, Kelten, Slaven
Entwicklungsgeschichte der Liebe. Stuttgart Franckh´sche Verlagshandlung 1908
Bilder aus der Kulturgeschichte der Liebe und Ehe. Bd. 1. Urgeschichte der Ehe
Bd. 2. Entwicklungsgeschichte d. Liebe. Bd. 3/4. Liebe und Ehe im alten Orient. Bd. 5. Liebe u. Ehe i. europ. Altertum. Bd. 6. Mittelalter. Bd. 7. Renaissance. Bd. 8. Neueste Zeit. Bd. 9. Ostasien (China und Japan, Altamerika)
Liebe und Ehe in Ostasien und bei den Kulturvölkern Altamerikas. Stuttgart Franckh´sche Verlagshandlung 1910
Liebe und Ehe im europäischen Altertum. Stuttgart Franckh´sche Verlagshandlung 1910
Albert Friedenthal. Das Weib im Leben der Völker. Bd.1, 2. Berlin-Grunewald, Verlagsanstalt Hermann Klemm A.G. 1922
Sekundärliteratur
Deutsches Hygiene-Museum Dresden. Führer durch das Deutsche Hygiene-Museum Dresden. Verlag des Deutschen Hygiene-Museums GmbH/Dresden 1938
Herrn, Rainer: Vom Traum zum Trauma. Das Institut für Sexualwissenschaft. S. 173-199. In: Kotowski, Elke-Vera/Schoeps, Julius H. (Hg.): Magnus Hirschfeld. Ein Leben im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft/Der Sexualreformer Magnus Hirschfeld. Be.Bra Wissenschaftsverlag Berlin-Brandenburg 2004
Icke-Schwalbe, Lydia/Günther, Michael: Andamanen und Nikobaren – ein Kulturbild der Inseln im Indischen Meer. Dresden/Münster, LIT Verlag 1991
Kabatek, Frank: Photographie im Einsatz. In: Honold, Alexander/ Scherpe, Klaus R. (Hg.): Mit Deutschland um die Welt. Ein Kulturgeschichte des Fremden in der Kolonialzeit. Stuttgart, Weimar 2004.
Keyserling, Hermann Graf: Reisetagebuch eines Philosophen. München, Wien 1980
Pretzel, Andreas: Ferdinand Freiherrn von Reitzenstein – Lebensgeschichte, Werk und Wirkung eines Kulturanthropologen, der sich der Sexualwissenschaft verschrieb. S. 13-50
Pretzel, Andreas: Ferdinand Freiherrn von Reitzenstein (1876-1929). Bibliographie & Rezensionen. S. 51-61. In: Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft (Hg.): Mitteilungen der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Nr. 22/23 Juni 1996. Berlin 1996
Theye, Thomas (Hg.): Wir und die Wilden. Einblicke in eine kannibalistische Beziehung. Reinbeck bei Hamburg.
Wiener, Michael: Ikonographie des Wilden. Menschen-Bilder in Ethnographie und Photographie zwischen 1850 und 1918. München, Trickster-Verlag 1990